Wie Andritz und Ahlstrom-Munksjö die Zellstoff- und Papierindustrie sicherer machen
Die Trocknung hoher Zellstofftmengen ist eine der größten Herausforderungen für einen Produktionsleiter. Der Zellstoff – eine wässrige glitschige Masse – tritt in ein Ende einer riesigen, heißen, lauten Maschine ein und am anderen Ende als makelloses Produkt wie beispielsweise Papier wieder aus. Angesichts der Kombination aus empfindlichem biologischem Material, Geschwindigkeit, Feuchtigkeit und Hitze sind Ausfälle praktisch vorprogrammiert. Und wenn es zu einem Maschinenausfall kommt, verursachen die Produktionsausfälle hohe Kosten.
Maschinenausfälle verursachen Kosten von über 20.000 € pro Stunde
„Wir betreiben diesen Prozess mit 25 bis 28 Tonnen Material pro Stunde“, sagt Ludwig Gustafsson, Wartungsingenieur bei Ahlström-Munksjö. „Die Kosten von 2.500 € pro Tonne machen Ausfallzeiten extrem teuer. Angesichts der Materialien, die wir verwenden und den Betriebsbedingungen, unter denen wir arbeiten, sind unerwünschte Vorfälle jedoch nahezu unvermeidlich. Manchmal können wir den Betrieb monatelang unterbrechungsfrei fortsetzen und plötzlich kann es vorkommen, dass wir innerhalb einer Woche zwei Ausfälle haben.“
Ältere Maschinen – einige davon sind seit 30 Jahren in Betrieb – wurden zu einer Zeit entwickelt, in der die Sicherheit eine niedrigere Priorität als die Produktivität hatte. „Heute steht die Sicherheit zu Recht an oberster Stelle, und darauf legen wir auch bei unseren Maßnahmen zur Behebung von Ausfällen unseren Schwerpunkt. Hier kommen unsere neuen VPG-Arbeitsbühnen ins Spiel“, sagt Gustafsson.
Risikoreiche Interventionen
Henrik Niklasson, Betriebsingenieur im Werk Aspabruk, erklärt, was bei einem Ausfall passiert: „Ganz einfach, Sie müssen den gesamten zu verarbeitenden Zellstoff aus der Maschine entfernen. Die Zellstofflinie ist 3,5 Meter breit, daher stellt der Zugang zur Maschine ein großes Problem dar. Wir nutzen fahrbare Arbeitsbühnen, die bis zu sechs Personen tragen können. Früher musste man in die Maschine hineingreifen, um den Zellstoff fassen zu können. Dabei bestand offensichtlich die Gefahr, von den Zylindern eingeklemmt und verletzt zu werden.“
Eine sicherere und ergonomischere Lösung
„Bei unseren neuen Arbeitsbühnen wurde der Sicherheitsfaktor massiv verbessert. Erstens ermöglichen sie die Mechanisierung des Prozesses, wodurch die offensichtlichen physischen Risiken für die Mitarbeiter beseitigt werden. Zweitens bieten diese leichtgängigen Arbeitsbühnen mehr Platz zum Arbeiten und ermöglichen eine stabilere, aufrechtere Haltung“, sagt Henrik weiterhin. „So konnten wir zusätzlich zur verbesserten Sicherheit auch eine bessere Ergonomie erzielen.“
„Es war ein sehr schwieriges Projekt“, sagt er. „Nachdem wir die Sicherheit verbessert haben, versuchen wir derzeit, die Geschwindigkeit der Arbeitsbühne zu erhöhen. Unser Team konnte bereits Bereiche identifizieren, in denen Verbesserungen möglich sind.“
Camilla Olofsson ist Projektleiterin im Bereich Zellstoff- und Papierdienstleistungen bei Andritz (Växjö, Schweden), dem Hersteller der Zellstofftrocknungsmaschinen. „Diese Maschinen sind so derart riesig, dass man normalerweise ein Gebäude um sie herum baut, anstatt sie in vorhandene Räumlichkeiten unterzubringen. Das Thema Raum ist stets eine Herausforderung. In diesem Fall mussten wir die neuen VPG-Arbeitsbühnen mit einem Spezialkran einbauen – und zwar durch ein vorübergehendes Loch im Dach!“
Wir versuchen, das weltweit umzusetzen
„Es war jedoch alles die Mühe wert. Wir haben eng mit Christer Martinelle, Key Account Manager bei VPG, zusammengearbeitet. Im Rahmen unserer Kooperation konnten wir die Arbeitsbühnen mit sorgfältig durchdachten und positionierten Absperrungen und Toren ausstatten. Die Geräte öffnen sich nur, wenn sie sicher sind, was die Gefahr von Stürzen, Einklemmungen und Quetschungen bei den Arbeitern drastisch verringert hat. Unser Kunde ist mit der sicheren, präzisen und leisen Lösung von VPG sehr zufrieden – und das bin ich auch.“ Für Andritz ist diese spezielle Lösung nur der Anfang. „Wir haben weltweit weitere 60 Maschinen, bei denen wir diese Ideen umsetzen und somit für unsere Kunden beträchtliche Verbesserungen in den Bereichen Sicherheit und Leistung umsetzen können“, sagt Olofsson abschließend.
Erfahren Sie mehr über Andritz und Ahlstrom-Munksjö.
Weitere Informationen zur Sicherheit in der Papier- und Zellstoffindustrie erhalten Sie von Christer Martinelle, Key Account Manager bei VPG: Christer.Martinelle@vpgab.com +46 (0) 11 36 87 56